Kategorien
News

Auf dem Weg zum automatisierten Containerverkehr – ein Konzept als Blaupause für Logistikyards

Zum Ende eines Forschungsprojekts reflektiert man stets das Erreichte und setzt es in Relation zur ursprünglichen Projektidee. Für das Team von ITK Engineering fällt das Fazit der dreijährigen Projektphase sehr positiv aus. „Das, was wir uns 2022 vorgenommen hatten – zu zeigen, wie automatisierte Containertransporte künftig funktionieren können und sich software-seitig abbilden lassen – haben wir dieses Jahr erfolgreich demonstriert“, erklärt Nico Graf, Projektleiter bei ITK Engineering. Nun gilt es, die Erfahrungen aus dem Projekt auszuwerten und zu prüfen, wie die generelle Zukunft moderner Logistikyards aussehen kann.

Graf und sein Team waren von Beginn an dafür verantwortlich, eine Systembeschreibung für den automatisierten Containertransport mittels automatisierter Fahrzeuge und 5G-Campusnetz zu konzipieren. Diese bestand aus Systemspezifikation, Systemarchitektur, Funktionalem Sicherheitskonzept sowie einem Sicherheitskonzept zu Cyber Security. Der BSH-Yard in Giengen war dann der ideale Ort, um die Logistikprozesse der Zukunft zu untersuchen. „Klar war aber auch, dass wir intensiv der Frage nachgehen, ob und wie das Konzept auf andere Logistikyards ausgerollt werden kann“, sagt Graf. Dazu nutzten die Expert:innen von ITK Engineering die Erkenntnisse aus Giengen als Grundlage für eine Übertragbarkeitsanalyse. Das Ergebnis ist ein übergreifendes Systemkonzept als eine Art Blaupause, die sich auf jeden beliebigen Containeryard weltweit anwenden lässt. „Wir haben eine generische Systembeschreibung sowie eine Referenzarchitektur entwickelt, die beschreiben, wie die Automatisierung umgesetzt werden kann“, ergänzt Graf. Darin enthalten sind auch die Vorgehensweise und Erfahrungen unseres Konsortiums, die beim Ausrollen auf andere Containeryards als Best Practices dienen.

Daneben war ITK auch für die Sicherheit rund um den Verladeprozess im Torbereich verantwortlich. Hier steht nun im Vordergrund zu evaluieren, wie der konzipierte Blind-Spot-Assistent weiterentwickelt bzw. anderweitig eingesetzt werden kann. Aktuell laufen dazu Langzeittests des Proof of Concepts, wo der Assistent im Regelbetrieb unterstützt. „Das Projekt in Giengen hat gezeigt, wie ambitioniert es ist, Containertransporte komplett zu automatisieren“, fasst Graf zusammen. „Gleichzeitig konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern erste entscheidende Schritte auf diesem anspruchsvollen Weg gehen. So hat sich gezeigt, dass sich unser Ansatz erweitern bzw. adaptieren lässt: auch eine Teilautomatisierung eines Yards ist denkbar und kann sinnvoll sein, genauso sind Adaptionen beim Übertragungsmedium Mobilfunknetz möglich“. Das Beispiel Blind-Spot-Assistent zeigt, dass Investitionen in die Infrastruktur schon heute einen Nutzen bringen, und zeitgleich die künftige Vollautomatisierung bereits vorbereiten.